
Das Pollenrieder Kirchlein
An der Bundesstraße 8, kurz nach der Autobahnausfahrt Nittendorf,
liegt die kleine Ortschaft Pollenried, die zur Gemeinde Nittendorf
gehört. Das Pollenrieder Kirchlein verdankt seine Entstehung dem Unglück
eines Mannes, dessen Name in der "Alois-Riedl-Straße" verewigt ist.
Alois Riedel wurde 1809 geboren. Er war Sekretär und Rentenverwalter des
Grafen von Rechenberg. Wegen einer falschen Anklage (angeblich hätte er
Gelder veruntreut) wurde er trotz Unschuldsbeteuerungen zu einer langen
Haftstrafe verurteilt. In seiner Not bat er Maria um ihre Hilfe und
gelobte, wenn seine Unschuld bewiesen werde, wolle er ein Kirchlein zu
Ehren der Muttergottes bauen. Nach einiger Zeit kam ein Geistlicher zum
Gericht und teilte dort mit, dass ihm ein Sterbender gebeichtet habe,
dass Riedl unschuldig und er der Täter sei. Riedl erhielt seine Freiheit
wieder und war danach mehrere Jahre Landgerichtsdiener in Kehlheim. Nun
erfüllte er sein Gelöbnis, und am 8. September 1841 wurde der Grundstein
für die Kirche gelegt.
Am 9. Oktober 1842 war der Bau vollendet. Die Benediktion des
Pollenrieder Kirchleins fand am 25. April 1843 statt. Das Altarbild "Die
unbefleckte Empfängnis und Maria Hilf" soll von einer Gräfin von
Rechenberg gemalt worden sein. Außerdem befindet sich in der Kirche ein
Bild, das Riedl im Kerker bei seiner Erlösung zeigt. Im Altar soll sich
ein Kreuzpartikel befinden. |